Von den Produzenten zu den Handwerkern des guten Geschmacks: 100 % rückverfolgbarer Kakao aus fairem Handel
Schokolade gehört zu den universellen Genüssen, die Zeitalter und Kulturen überdauern. Doch hinter jeder Bohne verbirgt sich heute auch eine Branche, die sich im Umbruch befindet. Bedroht durch den Klimawandel, die große Armut unter den Produzenten und durch wenig nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken, wird Kakao immer knapper, sein Preis erreicht Rekordhöhen und seine Qualität wird unsicher. Angesichts der zunehmenden Komplexität der Kakaobranche setzt sich das Haus Valrhona für eine außergewöhnliche Kakaobranche ein, indem es eng mit seinen Partnerproduzenten zusammenarbeitet, um eine noch fairere Schokolade herzustellen und die Widerstandsfähigkeit der landwirtschaftlichen Systeme zu fördern.
Kampf gegen die Entwaldung mit dem Ziel, den Kakao von morgen zu erhalten
Die Entwaldung stellt den größten CO2-Emissionsfaktor der Kakaobranche dar. Angesichts dieser Dringlichkeit zielt die EU-Entwaldungsverordnung (European Union Deforestation Regulation / EUDR) darauf ab, das Inverkehrbringen auf den europäischen Markt oder die Ausfuhr aus dem europäischen Markt von Produkten, die zur Entwaldung oder Waldschädigung beigetragen haben, nach dem 31. Dezember 2020 zu verbieten.
Valrhona setzt sich tagtäglich dafür ein, die geltenden Gesetzesvorschriften zu übertreffen und so eine nachhaltige Kakaobranche zu gestalten. Denn außergewöhnliche Schokolade entsteht nur unter den besten Bedingungen. Eine Ambition, die sich in konkreten und messbaren Maßnahmen niederschlägt, die sich um drei Achsen gruppieren:
1- Wir vermessen unsere Parzellen genau und stellen sicher, dass sie nicht in Schutzgebieten liegen
Seit 2024 sind 100 % der Parzellen unserer Kakaopartner vermessen, und das unabhängig von ihrer Größe, während das Gesetz dies erst ab 4 Hektar fordert.
Um dies zu erreichen, wurden alle Parzellen unserer Partnerproduzenten, unabhängig von ihrer Größe, mithilfe von Polygonen kartiert: eine Folge von GPS-Punkten, die die Ränder jeder Parzelle abgrenzen. Diese Polygone werden anschließend auf den offiziellen Karten der einzelnen Länder positioniert: ein wesentlicher Schritt, mit dem wir sicherstellen können, dass die Parzellen nicht in Schutzgebieten liegen.
Diese sorgfältige Arbeit ist für den Aufbau einer fairen und nachhaltigen Kakaobranche unerlässlich, da wir so wissen, woher unser Kakao kommt und wer ihn unter welchen Bedingungen produziert hat, und darüber hinaus auch sicherstellen können, dass keine unserer Kakaobohnen aus Schutzgebieten stammt.
2- Wir analysieren das Risiko der Entwaldung über einen Zeitraum von 20 Jahren, anstatt über die gesetzlich vorgeschriebenen fünf Jahre
Dank dieser Kartierung können wir die Veränderungen der bewaldeten Fläche durch Satellitenbilder messen. Hierzu werden die GPS-Koordinaten der Parzellen unserer Produzenten mit den historischen Karten der bewaldeten Flächen der letzten 20 Jahre (anstelle der gesetzlich vorgeschriebenen fünf Jahre) abgeglichen, um sicherzustellen, dass unser Kakao nicht an der Entwaldung beteiligt war.
Diese Analyse des Rückgangs der bewaldeten Flächen über 20 Jahre hinweg ermöglicht es uns, die Berechnung des CO2-Fußabdrucks jeder unserer Kakaossorten genauer vorzunehmen. Hierzu haben wir im Jahr 2023 mit der NGO Nitidae ein Programm ins Leben gerufen, das den genauen CO2-Fußabdruck jeder einzelnen Kakaoparzelle berechnet. Ziel dieses Programms ist es, die CO2-Belastung jedes Kilogramms Kakao, das wir kaufen, zu bestimmen und für jedes Herkunftsgebiet geeignete Maßnahmen zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes zu identifizieren.
All diese Präzisionsarbeit wird durch die langfristigen Partnerschaften ermöglicht, die wir mit unseren Kakaoproduzenten eingehen (im Durchschnitt 8,5 Jahre).
3- Wir stellen die Agrarökologie in den Mittelpunkt unseres Handelns
60 % unserer Partner setzen bereits auf agrarökologische Praktiken, die den Anbau diversifizieren, die Biodiversität fördern und die Einkommen der Produzenten verbessern. Da es sich um eine vorrangige Herausforderung handelt, um den Kakaoanbau langfristig zu erhalten, verpflichten wir uns, bis 2030 bei 100 % unserer Partner agroökologische Praktiken einzuführen, um die Nachhaltigkeit des Kakaoanbaus und das Wohlergehen der Gemeinschaften zu gewährleisten.
Dieser Ansatz ist regionalspezifisch: Er wird immer an die Gegebenheiten vor Ort und den Entwicklungsstand der Produktionsweisen angepasst. Seit 2018 wurden vier große Projekte mit unseren Partnern umgesetzt:
- Das Projekt Cacao Forest in der Dominikanischen Republik und anschließend in der Elfenbeinküste
- Das Projekt zur Regeneration der kreolischen Gärten in Haiti
- Das Projekt TRACTIONS und das Projekt eines gemeinschaftlichen Ausbildungszentrums in Indonesien
Unser Einsatz trägt zur Wiederherstellung der Biodiversität bei und ermöglicht eine Erhöhung des Einkommens der Produzenten von 400 US$ pro Hektar und Jahr auf, je nach Modell, 1000 bis 3000 US$.
Erfahren Sie anhand der Berichte von Nans Mouret, Kakao-Sourceur von Valrhona, und Thomas Fabre von Nitidae, welche Maßnahmen Valrhona ergriffen hat, um den eigenen CO2-Fußabdruck vor Ort zu berechnen.
Auf dem Weg zu 100 % fairem Kakao bis 2030
Da die Gestaltung der Zukunft der Schokolade auch bedeutet, die Zukunft der Frauen und Männer, die sie anbauen, zu schützen, haben wir einen entscheidenden Schritt in Richtung einer gerechteren Kakaobranche getan. Wir haben uns dafür entschieden, das zu zertifizieren, was wir schon immer getan haben: die Begleitung unserer Kakaoproduzenten.
Im Jahr 2025 sind nun 30 % unserer eingekauften Kakaobohnen nach international anerkannten Standards wie Fairtrade Maxhavelaar und Fair for Life zertifiziert (gegenüber 3 % im Jahr 2023). Ein bedeutender Fortschritt mit einem klaren Ziel: bis 2030 sollen 100 % der Bohnen aus zertifiziertem fairem Handel stammen.
Ein langfristiger Ansatz mit konkreten Auswirkungen
Diese Entwicklung ermöglicht es uns, heute die Organisationen unserer Partnerproduzenten zu unterstützen und gleichzeitig den wachsenden Erwartungen unserer Geschäfts- und Privatkunden gerecht zu werden: dem Wunsch, außergewöhnliche, rückverfolgbare sowie sozial- und umweltverträgliche Schokolade kaufen zu können.
Ein Schritt, der Kontinuität bedeutet, da wir bei Valrhona unsere historischen Partnerschaften - von denen einige bereits seit mehr als 30 Jahren bestehen - fortsetzen und sie gleichzeitig bei ihrem Übergang zur Zertifizierung unterstützen. Die Verträge werden für eine Mindestdauer von drei Jahren abgeschlossen, wobei der aktuelle Durchschnitt bei 8,5 Jahren liegt, was von einem langfristigen Engagement zeugt.
Die gemeinsam durchgeführten Projekte basieren auf den folgenden Hauptpfeilern:
- Würdige Lebens- und Arbeitsbedingungen
- Umweltschutz
- Aufwertung des Know-hows
- Innovative agroökologische Praktiken
Die Zertifizierung ermöglicht uns mehrere Dinge. Wir können dadurch Einkäufe bei den Produzenten finanzieren und langfristige Partnerschaften aufbauen. Darüber hinaus erhalten wir auch sehr hohe Prämien, die wir in die Gemeinden reinvestieren durch den Bau von Schulen, Wassertürmen, um den Zugang zu Trinkwasser zu fördern, sowie auch in die Entwicklung von einkommensgenerierenden Aktivitäten für Frauen, die ihre Unabhängigkeit ermöglichen.
So Aminata Bamba, zuständig im Bereich Nachhaltigkeit, ECOOKIM
Die Cuvée du Sourceur Côte d'Ivoire Bio 56 % als konkretes Beispiel
Diese bio-zertifizierte Cuvée du Sourceur Single Origin Côte d'Ivoire - deren Bohnen nach den Grundsätzen des fairen Handels eingekauft werden - verkörpert dieses Engagement voll und ganz. Sie wird aus Bohnen hergestellt, die im Herzen des weltweit größten Kakaoanbaulandes angebaut, fermentiert und getrocknet werden und spiegelt die Werte wider, die das Haus Valrhona und seine Fairtrade-zertifizierte Partnerkooperative, mit der Valrhona seit über zehn Jahren zusammenarbeitet, vertreten. Dank dieser langfristigen, auf gegenseitigem Vertrauen basierenden Partnerschaft war es möglich, in Côte d'Ivoire eine groß angelegte Fair-Trade- und Bio-Branche zu erproben und anschließend zu strukturieren. Diese Kreation bringt das ganze Potenzial eines außergewöhnlichen Kakaos zum Ausdruck, der mit Respekt vor den Ökosystemen und den lokalen Gemeinschaften angebaut wird.
Unter Agrarökologie versteht man „die Nutzung der Ressourcen und Mechanismen der Natur zum Zweck der landwirtschaftlichen Produktion. Sie verbindet die ökologische, wirtschaftliche und soziale Dimension und zielt darauf ab, die Wechselwirkungen zwischen Pflanzen, Tieren, Menschen und der Umwelt besser zu nutzen.“
Auf dem Weg zu einer verantwortungsvolleren und nachhaltigeren Branche
Mithilfe einer fortschrittlichen Rückverfolgbarkeit (die weit über die EUDR-Vorschriften hinausgeht) sowie der Prinzipien des fairen Handels und der Agrarökologie setzt sich Valrhona für den Aufbau einer verantwortungsvolleren und nachhaltigeren Kakaobranche ein. Diese konkreten Maßnahmen tragen sowohl zum Kampf gegen die Entwaldung und zur Erhaltung der Wälder als auch zu einer gerechteren Entlohnung und zu faireren Lebensbedingungen der Produzenten und zur Einführung umweltfreundlicher landwirtschaftlicher Praktiken bei. Wir arbeiten Hand in Hand mit unseren Partnerproduzenten und können auf diese Weise weiterhin innovativ sein und in nachhaltige Lösungen investieren, um die Zukunft des Kakaos zu gestalten.
Wir sind davon überzeugt, dass die Zukunft der Schokolade eng mit der Zukunft des Lebens verknüpft ist. An der Seite unserer Produzenten, Handwerker des guten Geschmacks und Partner-Chef-Patissiers verfolgen wir ein gemeinsames und aufrichtiges Ziel: den Reichtum einer außergewöhnlichen Schokolade zu enthüllen, unvergessliche Sinneseindrücke zu schaffen und dabei die Menschen, die für den Anbau verantwortlich sind, zu respektieren.